Periorale Dermatitis und der Weg da raus.

Periorale Dermatitis und der Weg da raus.

Die Periorale Dermatitis hatte mich und mein Leben über 2 Jahre im Griff. 

„same same but different“ – Beide Fotos zeigen mich, Sabine. Ein Mensch, der gerne hinter und nicht vor der Kamera steht. Zwischen beiden Fotos liegen 15 Jahre, ein mittlerweile komplett anderes Leben und jede Menge Erfahrungen auf dem Weg dahin. Und doch seht ihr mich, denselben Menschen. 

Ich bin Fotografin und Grafikdesignerin und mag es,  andere Menschen vor der Kamera leuchten zu lassen. Mit 21 Jahren habe ich mich zurückgezogen, weil ich mich in meiner Haut alles andere als wohlgefühlt habe. Meine Hautprobleme waren für mich der Anlass, mein Leben zu ändern und für meine Mutter Marianne ausschlaggebend, sich intensiv mit der Wirkung von Naturkosmetik zu beschäftigen. Heute, 15 Jahre später, bauen wir gemeinsam mit einigen anderen wunderbaren Menschen MARI&ANNE auf.  Wir wollen Euch keine leeren Versprechen zu Hautpflegeprodukten geben. Stattdessen wollen wir Euch mitnehmen in unsere Erfahrungen. Haut ist eines der sensibelsten und empfindlichsten Organe und zeigt sich durch unterschiedliche Lebensstile. Bei mir war es eine Überreizung der Haut durch die Nutzung zu vielem verschiedenen Pflegeprodukte, durch die ich mir Heilung versprochen und am Ende alles schlimmer gemacht hatte. Ich habe sehr lange unter meinen Hautproblemen gelitten, sie haben lange Zeit mein Leben bestimmt. Daher kann ich sehr gut verstehen, dass Menschen unter ihren Hautproblemen leiden können. Was ich für mich persönlich aus dieser prägenden Zeit mitgenommen habe, dass der Wert meiner Person nicht durch mein Äußeres bestimmt wird. 

Als sich vor 17 Jahren in meinem ganzen Gesicht ein unansehnlicher Ausschlag ausbreitete, war ich über 2 Jahre fast täglich den Tränen nahe. Cremes verschlimmerten den Ausschlag. Eine Besserung trat erst ein, als ich nach unzähligen Arztbesuchen und eigenen Recherchen dem ganzen einen Namen geben konnte: Die sogenannte Stewardessenkrankheit, auch Periorale Dermatitis genannt.

Wer schöne, glatte Haut hat, kann sich kaum vorstellen, dass mich die Periorale Dermatitis fast täglich an den Rand der Verzweiflung brachte. Überall im Gesicht bevorzugt um Mund und Augen herum entstand von heute auf morgen ein schlimmer Ausschlag aus vielen kleinen Pickeln und Pusteln. Gemeinsam bildeten sie einen flächendeckenden Ausschlag der mich im Alter von 19 bis 21 Jahren begleitete & heute 15 Jahre später MARI&ANNE hervorbrachte. 

Am Anfang habe ich damals das gemacht, was alle Betroffenen tun. Ich habe alle möglichen Produkte ausprobiert, gepflegt und gecremt, damit die Rötungen, die ich für Unreinheiten hielt, verschwinden. Leider war das ein Trugschluss, denn so begann der Teufelskreis, der über 2 Jahre andauerte. Keine HausärzteInnen konnte mir helfen, denn hier wurde mir nur Kortison, weitere Cremes & als keiner mehr Rat wusste, die Antibabypille verschrieben.

Ich durchforstete damals das Internet in der Hoffnung andere Betroffene zu finden, die mir helfen konnten. Die genauen Ursachen der Periorale Dermatitis sind unklar, doch man vermutet, dass sie durch die Überpflegung der Haut entsteht. Die natürliche Schutzbarriere wird sozusagen weg gecremt. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was ich mir alles in mein Gesicht geschmiert habe, um diesen fiesen Ausschlag loszuwerden, die Folge, es wurde schlimmer und schlimmer.

Als ich schon fast aufgeben wollte, landete ich schließlich bei einem erfahrene Hautarzt.  Er musste mich nur anblicken und stellte sofort die Diagnose Stewardessenkrankheit, kurz Periorale Dermatitis, fest. Nach all dieser Zeit war die Sicherheit und Erfahrung des Mannes eine Erlösung für mich. Es begann eine Zeit voller Disziplin und vor allem Geduld. Die Behandlung einer PD, die so weit ausgebrochen ist, fordert unglaublich viel Willenskraft. Vorwiegend Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren erwischt diese Hautkrankheit. 

Mit einer PD kann man sich nicht verstecken. Sie zu überschminken wäre absolut kontraproduktiv für eine Heilung. Egal wohin man geht, man hat das Gefühl man wird angestarrt und bemitleidet. Damals war ich im Alter, in dem man ausgeht, sich mit Freunden trifft, Spaß am Leben hat. All diese Momente konnte ich nicht wahrnehmen, weil ich mich am liebsten versteckt hätte. Mehr als einmal bin ich in Tränen ausgebrochen, wenn ich in den Spiegel geblickt habe. Da hilft es auch nicht, wenn Familie und Freunde an Deine Schönheit appellieren. 

Wie geht sie nun, die Therapie, die eine Periorale Dermatitis besiegen kann? Es ist die sogenannte NULL Therapie. Sämtlichen Pflegeprodukten, die ich in dieser Zeit gehortet hatte, wanderten in den Müll. Ich hatte in diesen zwei Jahren soviel Geld für Pflegeprodukte ausgegeben wie andere Menschen für Kleidung und Essen. Es gab keine Creme, die ich nicht getestet hatte. In dieser Zeit beginn Marianne übrigens auch sich mit Naturkosmetik zu beschäftigen. Mein Leidenszustand hat sie dazu inspiriert sich mit den Inhaltsstoffen von konventionellen Pflegeprodukten auseinanderzusetzen.

Ich kann jeder/m der empfindlichen Haut hat nur empfehlen, nach unserem heutigen Motto, weniger ist mehr zu leben und auf sämtliche konventionellen Pflegeprodukte zu verzichten. Auch Kortison, dass leider Hausärzte/innen gerne verschreiben ist tabu. Die anstehende Therapie ist so einfach und doch wahnsinnig quälend. Meine besten Freunde in dieser Zeit wurden eine PH neutrale Seife und Schwarzteeumschläge. Morgens und Abends habe ich mir mein Gesicht mit der neutralen Seife gewaschen, wichtig ist danach, dass Gesicht nicht einzucremen. Die Haut wird spannen und trocken sein, aber genau dann ist man auf dem richtigen Weg. Denn die Haut muss lernen wieder ihren eigenen Schutzfilm aufzubauen und das, kann sie nur alleine ohne zusätzliche Pflege. Wenn meine Haut zu sehr spannte und juckte, habe ich mir kühle Schwarzteebeutel auf das ganze Gesicht gelegt und mein Gesicht komplett mit Mullbinden eingewickelt. 

Die Gerbstoffe im schwarzen Tee beruhigen die Haut und unterstützen den Heilungsprozess. Nun braucht es unglaublich viel Geduld und Vertrauen. Egal wie Du Dich dabei fühlst, Du solltest diese simplen Tipps beherzigen. Ich habe damals mein Gesicht jeden Tag fotografiert, die Ergebnisse sind erstaunlich. Schon wenige Tage nach der Nulltherapie wurde mein Hautzustand besser und besser. Unglaublich nach so langer Zeit der Unklarheit. 

Seit meiner Periorale Dermatitis ist mein Grundsatz bei Hautpflege und Make-up, weniger ist mehr. Bis heute leide ich an kleinen Schüben, bei emotionalem Stress und einer ungesunden Lebensweise, tauchen Hautprobleme auf, die ich vor der PD nie hatte. Hierfür nutze ich vor allem unsere sensitiv Produkte zur täglichen Pflege. Sie sind Hautschonend und enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe, die meiner Haut gut tun.

Meine Pflegeroutine:
Für die Reinigung nutze ich unser Serum, Faltenbügler , morgens und abends als Reinigungsöl. Einfach 2-3 Tropfen davon in die Handflächen geben und in das feuchte Gesicht einmassieren, danach mit reichlich lauwarmen Wasser abspülen. 

Alternativ nutze ich hin und wieder auch unser Sensibelchen, eine PH-neutrale Gesichts- und Körperseife.

Nach der Reinigung verwende ich morgens und abends unsere Ringelblumensalbe, den Alleskönner sensitiv. Er beruhigt meine Haut und spendet ihr Feuchtigkeit. Im Sommer nutze ich oft die Sahneschnitte sensitiv, weil sie leichter und fettfreier ist.