Unser Alleskönner — die Ringelblumensalbe

Unser Alleskönner — die Ringelblumensalbe

Sie ist orange, klein und unscheinbar – und doch ein echtes Multitalent. Oft wächst sie am Wegesrand oder wird im Garten übersehen. Dabei steckt in ihr mehr, als man auf den ersten Blick vermutet: die Ringelblume (Calendula officinalis). In diesem Artikel stellen wir dir die Pflanze näher vor und verraten, warum sie seit Jahrhunderten geschätzt wird.

 

HERKUNFT DER ZAHLREICHEN BESCHREIBUNGEN

Kaum eine andere Blume trägt so viele unterschiedliche Namen: Calendula, Goldblume, Marigold, Ringelrose, Regenblume, Totenblume, Sonnenbraut, Warzenkraut – die Liste ist lang.

Der Name Ringelblume stammt von den ringförmig gewundenen Samenfrüchten. Als Totenblume schmückt sie traditionell Gräber und symbolisiert mit ihrer leuchtenden Farbe Trost und neues Leben. Der botanische Name Calendulaleitet sich vom lateinischen calendae (erster Tag des Monats) ab – weil sie über viele Monate hinweg immer wieder blüht.

Früher diente sie Bauern sogar als „Wetterprophetin“: Öffnet sie morgens ihre Blüten, kündigt sich meist ein sonniger Tag an; bleiben sie geschlossen, steht Regen bevor.


FUNDORTE

Die Ringelblume wird heute vor allem in Deutschland, den Niederlanden, Osteuropa und Südeuropa angebaut. Sie stellt keine hohen Ansprüche an Boden oder Klima und wächst auch spontan an Wegrändern oder auf Brachflächen.

Am besten gedeiht sie auf nährstoffreichem, lockerem Lehmboden mit guter Wasserführung. Die Blüten werden meist von Hand geerntet und anschließend schonend bei Raumtemperatur getrocknet, damit ihre wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

 

ANWENDUNG IN DER TRADITIONELLEN UND MODERNEN MEDIZIN

Die Ringelblume gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen Europas. Schon Hildegard von Bingen (1098–1179) und der englische Kräuterkenner Nicholas Culpeper (1616–1654) beschrieben ihre positiven Eigenschaften – vor allem bei Hautproblemen und kleinen Verletzungen.

Die Ringelblume zählt zu den ältesten Heilpflanzen Europas. Bereits Hildegard von Bingen (1098–1179) und Nicholas Culpeper (1616–1654) beschrieben ihre pflegenden und beruhigenden Eigenschaften.

In der modernen Pflanzenheilkunde wird die Ringelblume vor allem äußerlich eingesetzt – beispielsweise in Cremes, Salben oder Umschlägen, um die Hautpflege zu unterstützen. Sie gilt als entzündungshemmend, pflegend und regenerationsfördernd, wobei diese Wirkungen durch mehrere klinische Studien zur Wundheilung und Hautberuhigung gestützt werden.

Insbesondere bei strahlungsbedingten Hautreizungen (Radiodermatitis) konnte eine 2004 veröffentlichte Studie zeigen, dass Ringelblumensalbe die Hautbelastung reduzieren kann. Heute wird sie in manchen Kliniken ergänzend verwendet – nicht als Ersatz, sondern zur Begleitung der Therapie, um die Haut zu pflegen und Irritationen zu lindern.

Innerlich wird die Ringelblume traditionell in Form von Tee angewendet, etwa bei Magen-Darm-Beschwerden oder Menstruationsunwohlsein. Diese Nutzung beruht jedoch auf überlieferten Erfahrungen, nicht auf gesicherter wissenschaftlicher Evidenz.

 

FACTS:

 

ACHTUNG: Bei einigen Menschen kann die Ringelblume eine Kontaktallergie auslösen. Wenn du eine Allergie gegenüber Korbblütlern hast, solltest du mit der Verwendung der Ringelblumensalbe vorsichtig sein oder ggf. ganz darauf verzichten bzw. Rücksprache mit deinem Arzt halten.

 

BENEFITS & HOW-TO:

  • Verwende den Alleskönner idealerweise mit einem sauberen Bambusspatel, um ihn hygienisch zu entnehmen.

  • Eine kleine Menge genügt – sanft auf die Haut auftragen und kurz einziehen lassen.

  • Als punktuelle Pflege für Gesicht, Körper, Hände oder Lippen geeignet.

  • Auch für empfindliche Haut – etwa bei Babys im Windelbereich – geeignet.

  • Lagere die Salbe bei Raumtemperatur (bis ca. 21 °C), im Sommer gerne im Kühlschrank.

 

FAZIT:

Die Ringelblume ist ein echtes Multitalent der Natur: robust, pflegeleicht und vielseitig einsetzbar – von der Hautpflege bis zur Symbolik in Kunst und Kultur. Ob im Garten oder im Tiegel – sie erinnert uns daran, dass Schönheit und Kraft oft in den kleinen, unscheinbaren Dingen liegen.